Eine Liebeserklärung

Wie hat es angefangen mit uns? Langsam, fast nebenbei, wie alle ernsthaften Liebesgeschichten.
Zuerst gab es 2015 den sanften Sog der Insel Rügen, weiße Strände, grün blaues Wasser, Dorfkirchen unter hohen Bäumen.

Nach dem Urlaub die Rückfahrt über die elegante Brücke, die sich hoch über den Sund hebt und die Silhouette der Stadt vorzeigt. Stolze Türme, Backsteinspeicher, dazwischen das Ozeaneum wie ein hell schwingender Sommerrock.

Allmählich wurde die Idee konkret: nach allen Reisen einen Heimathafen an der Ostsee finden. Vielleicht in Greifswald? 2016 haben wir es ausprobiert. Charmant, aber zu klein.
Stralsund, die Schöne am Sund, hat uns begeistert. Der Alte Markt wie ein Wohnzimmer, eine Kirche für Kultur, gute Buchhandlungen und ein schönes Theater.

Im Spätsommer 2020 sind wir in die Heilgeiststraße gezogen. Mitten auf die Altstadtinsel, umgeben von Sund und Teichen. Die Backsteinmauern und die Tore schützen vor den Herbststürmen. Der Blick in den Himmel ist weit, und schnell sind wir am Strand, wo die Wellen die Ostsee versprechen. Rügen grüßt bei jedem Spaziergang. Da hinten liegt Hiddensee.

Angekommen bei netten Menschen. Das kulturelle Leben blüht im Sommer nach dem Lockdown, wie die Stockrosen an jeder Straßenecke. Konzerte, Lesungen, Theater, manchmal sogar Kino. Der Kunstverein öffnet den Blick für Malerinnen, Bildhauer, Fotokünstler und vieles mehr.

Es gibt so viel zu entdecken, stille Winkel in der Stadt, der Reichtum an Architektur, Türen und Fenster, alte Ladenschilder und junge Cafés.

Wir sind angekommen, schwärmen gern aus ins Land oder ans Meer. Bei der Rückkehr grüßen die Türme, und die Rügenbrücke. Wir bleiben.
